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Akupunktur
Die traditionellen chinesischen Tierakupunkturpunkte
In China wurden und werden Tiere akupunktiert. Auf Grund der anatomischen
Unterschiede der Arten untereinander, aber auch zur menschlichen Anatomie entstand
ein eigenes System. Dies basiert nicht wie hier im Westen auf den vom Menschen auf
das Tier transponierten Punkten. Die Vorteile dieses Systems liegen in der Einfachheit
und Klarheit.
So sind beim Pferd ca. 180 traditionelle Punkte beschrieben, von denen 100
gebräuchlich sind. Beim Hund liegt das Verhältnes bei 80 zu 50 Punkten und bei der
Katze 30 zu 20 Punkte.
Gemessen an den 365 Leitbahnpunkten plus Extrapunkten der Humanakupunktur finden
wir in den traditionellen Tierpunkten ein praxisbezogenes System. Alle 365 Punkte bei
einer Katze aufzufinden, geschweige den nadeln zu wollen ist unrealistisch.
Das Leitbahnensystem der Humanakupunktur hat sich dort bewährt. Wird dieses
System auf die Tierakupunktur übertragen, ergeben sich Probleme und Unklarheiten.
Die Gründe hierfür sind anatomische Unterschiede zwischen Mensch und Tier und die
Unterschiede zwischen den Tierarten.
In der Humanakupunktur liegen viele wichtige Punkte auf den Gliedmaßen zwischen
Karpus, bzw. Tarsus und den Zehen. Doch haben nur wenige Tiere fünf komplette
Zehen. Daher ist die genaue Lokalisation der Akupunkturpunkte an den distalen
Extremitäten schwierig bis unmöglich, wenn man strikt der Nummerierung des
Leitbahnensystems folgt.
Zu berücksichtigen ist weiterhin der Umstand, dass die Tierakupunktur Punkte auf dem
Schwanz der Tiere nutzt, ein Merkmal, das dem Mensch offensichtlich fehlt. Dort liegt
zum Beispiel Wei-jian, ein wichtiger Punkt, mit dem Kälte, Anhidrosis und Hitzschlag
behandelt wird.
Auch werden mit den traditionellen Punkten Krankeiten behandelt, die es ausschließlich
bei den einzelnen Tierarten gibt, wie zum Beispiel die Laminitis/Hufrehe des Pferdes.
Ich verstehe das System der traditionellen Tierakupunkturpunkte als wertvolle
Ergänzung zu den transponierten Punkten.